Wie man es auch dreht und wendet, die Computersimulationen für den Bericht des Club of Rome 1972 sagten unweigerlich den Kollaps der Weltgesellschaft irgendwo in der Mittes des 21. Jahrhunderts voraus, wenn es nicht gelänge, zu einem dynamischen Gleichgewicht zu kommen.
Dazu entwarfen Dennis Meadows und seine Frau Donella für die Menschheit mit dem ökonomischen, ökologischen und sozialem Wirken ein komplexes Weltmodell. Aus der Sicht der 1970er würde dann die zunehmende Industrialisierung, Umweltverschmutzung, Bevölkerungswachstum, Nahrungsmittelproduktion und Ausbeutung der Ressourcen die absoluten Wachstumsgrenzen der Erde erreichen. Der Bericht setzte den wegweisenden Appell, dass die bloße Nutzung der Natur zur Befriedigung immer weiter wachsender Bedürfnisse nicht weitergehen könne.
Dabei war der Bericht nicht zur Panikmache gedacht, denn 1972 hatte man noch 30 Jahre Zeit für einen Pfadwechsel zum dynamischen Gleichgewicht unter Einbeziehung
der Nachhaltigkeit. Doch nach Dekaden exponentiellen Wachstums sind dessen Grenzen in Anbetracht immenser Umweltzerstörung, Erschöpfung von Lebensräumen und Klimawandel nun greifbar. Eine
Symptonbehandlung wie der Versuch, den Klimawandel mit technischen Mitteln stoppen zu wollen hilft nicht. Vielmehr müsse man die Klima- und Umweltschäden ins Wirtschaftssystem einpreisen Es ist
eine Zukunftsfrage anzuerkennen, dass bereits auf der Hälfte des Wegs zum Jahr 2050 die Menschheit auf ihre Grenzen gestoßen ist (in 2018 zum 50. Jubiläum Club of Rome). Insbesondere mit der
gesunkenen Hemmschwelle zur Ausplünderung der Ressourcen und dem beschleunigtem Klimawandel geraten die planetaren Ökosysteme nach expandieren Eingriffen an die Grenzen der
Stabilität.
Die Einsicht, dass der Mensch die Umwelt bedrohe war ein Paradigmenwechsel im Umgang mit der Natur, dem die Umweltbewegung folgte. Dies wurde gestützt durch neue Blicke aus dem All auf den zerbrechlichen Planeten.
Die Studie erschien in einem schmalen Buch und wurde millionenfach verkauft. Der Club of Rome wurde 1968 mit dem Gedanken gegründet, die Zukunftsprobleme der Menschheit und des Planeten zu erforschen, Lösungen vorzuschlagen und gesellschaftliche Debatten in Gang zu setzen. Mitglieder sind Industrielle, Humanisten und Wissenschaftler.
Die Grenzen des Wachstums, Deutschlandfunk in der Reihe Appelle des 20. Jahrhunderts
Nach 50 Jahren sind die Grenzen andere, klimaretter.info
Seminararbeit zum Buch "Die Grenzen des Wachstums"
Das Buch und Inhalt, aus der Bücherliste von Liedermacher Ernst Weeber
Die Kurven des Weltmodells beim weiter so:
Mit zunehmender Umweltverschmutzung, Industrie- und Nahrungsmittelproduktion wird im Zusammenwirken des Weltmodells der peak um ca 2050 erreicht.
Basis der Berechnung waren die Jahre 1900 bis 1970.
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Entgegen so mancher Theorie und Forderung, das Geburtenkontrolle den Planeten vor dem Kollaps bewahren könnte, tritt der Kollaps einfach nur später ein, wenn materielles Wachstum weiter so voranschreiten soll. Da wie alle Wachstumskurven auch die für Nahrungsmittel pro Kopf beanspruchten Ressourcen wachsen, stößt auch hier das System an Grenzen des Möglichen.
Erklärung exponentielles Wachstum. Nach einer gewissen Zeit, zieht die Kurve steil nach oben ab ins Unendliche. Für Parameter auf der Erde sind aber planetare, ökologische und physikalische Grenzen gesetzt. Nur die neoliberale Ökonomie kennt keine Grenzen und schreibt jedes Jahr das Wachstum des Wachstums fort.
Viele, die an der Möglichkeit des weiter so haften, erliegen dem Trugbild einer linearen Entwicklung zu Beginn exponentiell wachsender Einflüsse (z. B. Erderwärmung). Doch die Geschichte mit dem Reiskorn auf dem Schachbrett zeigt das Scheitern am exponentiellen Wachstum sehr drastisch.
Das Weltmodell bildete komplexe Systeme mit Regelkreisen ab. Darin kommt es zu positiver und negativer Rückkopplung. Beispiele sind die Verfügbarkeit von Kapital, vebrauchte Rohstoffe und Umweltverschmutzung. Mit Basis verschiedener Varianten auf Grund Annahmen für politische Entscheidungen und Entwicklungen wurde das Weltmodell bis zum Jahr 2100 laufen gelassen woraus sich obige Kurven ergaben.
Letzte Warnung - Die Grenzen des Wachstums.
2015 wurde nochmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Eingeleitet mit der Geschichte vom Reiskorn auf dem Schachbrett, die mit der Hälfte der Jahresernte endet.
Ein Film über die Angriffe der Wirtschafts-mächtigen auf diese Feststellung und die bittere Erfüllung der Prognose in der Realität. Auch 10 Jahre nach seinem
Erscheinen enthielt das Buch Sprengkraft für die amerikanische Politik, in der Präsident Reagan sein Land glaubhaft machen wollte, es gäbe keine Grenzen beim Wachstum um Träume verwirklichen zu
können. Andere wähnten die Welt in den 80ern auf intelligenterer Ebene, die Grenzen erkannt zu haben. Doch heute in den 2020ern herrscht immer noch das geistige Niveau eines Ronald
Reagan.