Der große Bluff Ökopunkte

Die Ökokontoverordnung - Schönrechnerei am Beispiel Zabergäu

Eine Darstellung aus dem Vortrag der LINKE zur Landtagswahl 2021 mit Schaubildern und weiterführenden Links.

Schönrechnerei Ökokontoverordnung

Die vom Umweltministerium und LUBW in Auftrag gegebene Evaluierung der Ökokontoverordnung 2017-2019 brachte es an Tag, dass in aller Regel der Ausgangswert zu gering und der Zielwert zu hoch angesetzt wird. Dazu erlaubt die Ökokontoverordnung allerlei Modellannahmen, fern von der Realität. Statt den Verschleiß zu bremsen, beschleunigte die Ökopunkte-Rechnerei den Flächenfraß, da in Tabellen, Plänen und grünen Visualisierungen die Eingriffe nicht mehr so krass daherkommen. Das für die 3. Layher-Fabrik bereits vor Rechtskraft ohne Rechtskraft durchwühlte Baufeld an der Zaber bei Frauenzimmern und  die für herbeigeredeten Bedarf zerstörte strukurierte Flur mit Streuobswiese bei Pfaffenhofen zeigen die Tricks. - Vermehrung der Ökopunkte bringenden Auftragsfläche für Erde mit 20 cm aus 30 cm Abtrag (30/20 = 1,5); unterste Bewertung für Biotopwerte Acker wo in ruhiger Brachphase üppige Flora aufging und Wechselkröten einzogen; ÖP für vom Acker entrückstes Gründach wo kein Hase hoppelt, knallgrüne Visualisierung obwohl unter HCL-Einfluss; erst wird in den 1960ern/ 70ern mit der Begradigung von Bächen, Zurückdrängen von Auen erheblich in den Naturhaushalt eingegriffen, nun rechnet man für die ohnehin angesagte Heilung auch noch Ökopunkte; Überbewertung von Siedlungsbäumchen im Bebauungsplan wo vorher Obstbäume mit kompletten Wirkungsbereich auf ungestörter Wiese standen; Ökopunkte mit Nichtstun aus Verzinsung Waldrefugien.

Die Ökopunkte-Lüge - Wie mit der Natur Kasse gemacht wird, Report Mainz 21.8.2019

Sendung vom 21.8.2019 mit Manuskript und Zusammenfassung

"Irgendwann ist Deutschland zugebaut, aber ausgeglichen", so das Resümée von Axel Meyer vom BUND über den Ablasshandel Ökopunkte. Bei völligem Missverhältnis zur überbauten Ackerfläche und sichtbarem Beton in der Landschaft wird das Aufforsten von Sportplätzen, das Anlegen von Fischtreppen oder Ökopunkte einer entfernten Wiese verrechnet.

Report Mainz spürte nach was auch im Zabergäu und Landkreis Heilbronn feststellbar ist: Die Bauwut wird mit den Ökopunkten erleichtert und beschleunigt. Eine gute Sache wird missbraucht uns ins negative umgekehrt. Ein realer Ausgleich - für Versiegelung wird 1:1 entsiegelt oder Naturflächen werden geschaffen - findet nicht statt.

In einem Forschungsprojekt der Uni Freiburg wurde nachgewiesen, dass 30% der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nie umgesetzt wurden.

Inzwischen hat sich mit Flächenagenturen sogar ein reger Ablasshandelmarkt entwickelt.

Das Umweltministerium wollte sich zu diesem Bluff nicht äüußern und verwieß an die unteren Naturschutzbehörden der Landratsämter. So redet sich eben die Verwaltung immer raus oder verweist gegenseitig auf Verantwortlichkeiten.

mitwelt.org zum legalen Betrug Ökopunkte

www.mitwelt.org - Legaler Betrug Ökopunkte

Wer betreut die Ewigkeitslasten? Schließlich muss für alle Zeit eine Böschung oder ein Lerchenfenster mit den festgesetzten Maßnahmen in Schuss gehalten werden für die ein Stadion, Wohngebiet oder Industriehalle gebaut wurde.

Häufig wird als Ausgleichsmaßnahme verkauft was sowieso als Wiedergutmachung für Eingriffe in älteren Zeiten hätte umgesetzt werden müssen (Weinterassen Kaiserstuhl, Bachbegradigungen)

Weil man aber unbedingt Äcker und Natur zerstören und bebauen will, an die Landwirte aber nicht für den Ausgleich mit der Schaffung von Naturflächen herantreten will, greift man in die Trickkiste.

Axel Mayer schreibt auf mitwelt.org über das Geschehen am südlichen Oberrhein und ist BUND Geschäftsführer Südlicher Oberrhein.

Das Geschäft mit den Ökopunkten, SWR Zur Sache Baden-Württemberg 5.9.2019

Sendung vom 5.9.2019

An die Sendung von Report Mainz 21. August knüpfte ein Beitrag im SWR Magazin zur Sache Baden-Württemberg vom 5. September an. Der Beitrag fokussierte auf einen neuen unlauteren Trick, damit Kommunen für Flächen in begrenzten Tälern einen Ausgleich finden können: Waldkalkung. Die ist laut Umweltministerium nicht anerkennungsfähig für das Ökokonto. In einem Pilotprojekt im Ortenaukreis wird es trotzdem versucht, ob man damit durchkommt. Konkretes Beispiel ist ein Gewerbegebiet bei Gengenbach im Kinzigtal. Der Landschaftsverbrauch ist offensichtlich, die Fläche endlich, dennoch wird noch so getan, als könne man noch was ausgleichen. Es wird eben auf biegen und brechen das Unmögliche durchgesetzt. Dabei ist Waldkalkung sowieso verpflichtend und in anderen Bundesländern kommt man erst gar nicht auf den Gedanken, dass da was für Ökopunkte anrechenbar wäre.