Verkehr

Illusion der guten Erreichbarkeit. Ist die Zaber schiffbar?

Auf seiner Homepage wirbt der Zweckverband Wirtschaftsförderung Zabergäu gar mit der Anlände Lauffen und dem Neckarhafen Heilbronn für die gute Erreichbarkeit des Zabergäus. Sollen die Kähne dann die Zaber raufschippern?

Die Zabergäugemeinden täuschen im Zweckverband sich, Interessenten, Bürgerinnen und Bürger mit der Illusion der guten Erreichbarkeit, insbesondere vom interkommunalen Industriegebiet Langwiesen. Über die Landstraße L1103 Brackenheim-Güglingen seien die Autobahnanschlüsse zur A81 bei Mundelsheim und zur A6 bei Sinsheim-Steinsfurt zügig zu erreichen. Prima, das merkt man,  wenn die Layher-Schwerlaster sich durch Kleingartach und dann auf die Höhe und wieder runter quälen, in Güglingen am Diesel-Adlereck vorbeifahren. In Ochsenbach im Kirbachtal treiben sie die Dorfgemeinschaft erzürnt auf die Straße und auch TAXIS-LKW fahren seit dem Rolf-Kieser-Coup mit der Ansiedlung des Fliesen-Logistikers 2014 über Nordheim nach Heilbronn und durch Botenheim.

Die Städte Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim seien in weniger als eine Stunde erreichbar. Mit dem Schwerlast-LKW? Bei welchen Idealbedingungen und welchen Geschwindigkeitsüberschreitungen hat ein Schwerlast-LKW diese Großstädte in weniger als eine Stunde erreicht?

Die Redaktion der Homepage prahlt dann auch noch mit guten Busverbindungen zwischen den Gemeinden untereinander und mit benachbarten Orten. Bei der Versorgung einzig auf der Hauptroute  Zaberfeld-Heilbronn, zockelnd von Haltestelle zu Haltestelle, dies maximal 1x in der Stunde kann das nur sagen, wer an Realitätsverlust leidet, sowieso nur mit dem Auto fährt und sich für landkreisübergreifende Verbindungen, die über den Horizont hinausgehen,  nicht im geringsten interessiert.

Auch wenn der Zweckverband die ungeheuerliche Schneise Zabertalstraße (neue L1103 mit Abschnitt Umgehung Pfaffenhofen-Güglingen) propagiert, es bleiben die Belastungen auf kurvigen und engen Ortsdurchfahrten durch Dörfer und kleine Städte wie Stockheim, Kleingartach, Gemmingen, Richen, Dürrenzimmern, Klingenberg, Meimsheim, Lauffen, Kirchheim, Bönnigheim, Bietigheim, Pfaffenhofen, Weiler, Zaberfeld, Leonbronn, .... Die Landsträßchen durch die Berg- und Hügellandschaft verlaufen weder gerade, noch plan. Sie folgen mit schmalem Querschnitt kurvig auf und ab der Topographie.

Die Stadtbahn soll kommen, schreibt der Verband. Doch bei der Zauderei seit Jahren?

Mit der weiteren Bindung von Verkehr durch neue Industrie- und Wohngebiete wird das Zabergäu für den Naturpark Stromberg-Heuchelberg immer mehr zum schmutzigen rücksichtslosen Fremdkörper.